Regionalität steht auf der Flagge der CDU
Mauer/ Sinsheim. Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte (CDU) kam Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, in den Wahlkreis Sinsheim, um die Wertschöpfungskette von Fleisch bei verschiedenen Betrieben im Raum Sinsheim Schritt für Schritt zu verfolgen.
„Von der Weide auf den Teller – der Name dieses Aktionstages ist Programm“, so Schütte. Der Fokus liege darin, auf die Regionalität aufmerksam zu machen und deren Vorteile zu beleuchten. Zunächst besuchte die Gruppe mit Bürgermeister John Ehret, seiner Stellvertreterin Heike Kramer sowie den Metzgermeistern und Sinsheimer Stadträten Erwin Hess und Rüdiger Pyck den Öko-Hof der Familie Heid in Mauer, die dort eine Rinderzucht betreibt. „Seit einigen Jahren ist der Betrieb komplett auf biologisch umgestellt“, berichtete Heid, während die Gruppe direkt nebenan die Rinder auf der Weide anschauen konnte und erklärte weiter: „Wir liefern die Rinder dann direkt nach Hoffenheim, zur Schlachterei Hess. Dadurch haben wir sehr kurze Wege und die Rinder können einzeln transportiert werden“.
Für den Abgeordneten Schütte ist diese Regionalität ein ganz zentraler Punkt für die Landwirtschaft. Keinesfalls dürfe die Bürokratie so auf die Spitze getrieben werden, dass es nur noch einige wenige zentrale Schlachthöfe in Deutschland gäbe. „Schließlich schmeckt man den Qualitätsunterschied und schützt die Umwelt durch regionale, artgerechte Produkte, so der Abgeordnete.
Gurr-Hirsch, deren Bruder einen Hof mit 600 Schweinen betrieb und die selbst Tochter eines Landwirts und Weingärtners ist, zollte der Familie Heid ihren Respekt: „Die Leistung, die Sie hier erbringen, ist enorm. Man braucht viel Liebe für den Beruf. Solche Betriebe wie Ihren müssen wir unterstützen und stärken.“ Dabei müsse man auch mit Vorurteilen aufräumen und den Beruf des Landwirts wieder so angesehen machen, wie er einmal war. Es könne nicht sein, dass Kinder, deren Eltern Landwirte seien, in der Schule gehänselt würden, so Gurr-Hirsch.
„Mit dem Gütesiegel `Schmeck den Süden´ unterstützen wir die Regionalität in der Landwirtschaft“, wies die Staatssekretärin auf eine der Maßnahmen des Landes Baden-Württemberg hin. Das Problem sei, dass die Verbraucher immer noch größtenteils möglichst billiges Fleisch kauften. Bei diesen Preisen dürfe man sich nicht wundern, dass das Fleisch von großen Höfen stamme, die ihre Tiere nicht so artgerecht hielten, wie es hier der Fall sei, so Heid. Die Lösung sei: Weniger Fleisch konsumieren, dafür aber gutes Fleisch aus der Region, bei dem man sich sicher sein könne, wo die Tiere her kämen und dass sie artgerecht gehalten würden.
Im weiteren Verlauf des Aktionstages besuchten Gurr-Hirsch und Schütte die Schlachterei und Metzgerei der Familie Hess in Hoffenheim und den Verkaufspunkt der Metzgerei Pyck in Eschelbach. Den Abschluss bildete eine öffentliche Veranstaltung in der Gaststätte „Grüner Baum“ in Sinsheim-Rohrbach, wo die regionale Produktion dann verköstigt werden konnte.
Konsens bei allen Stationen der Tour war: „Regionalität muss gefördert werden und in der Öffentlichkeit muss das Bewusstsein gestärkt werden, dass derjenige, der regionale Produkte kauft, dadurch auch den Klima- und den Tierschutz unterstützt.“